Wiederaufforstung gegen den Klimawandel
Wälder in der Größe von 50 Fußballfeldern pro Minute zu verlieren, ist noch nicht genug Anreiz, um etwas zu unternehmen? Wir finden doch!
Denn bis 2050 wird es zu spät sein, um den CO2-Emissionen entgegenzuhalten und etwas gegen die Erderwärmung zu tun. Starten wir heute gemeinsam! Denn die Lösung ist schon lange direkt vor unserer Nase und unglaublich einfach: Wir pflanzen Bäume!
Warum wiederaufforsten?
Die Erde könnte mit insgesamt 1,6 Milliarden Hektar mehr Wald bedeckt sein, als es momentan der Fall ist. Wenn wir auch noch den Platz abziehen, den wir künftig zum Leben und für agrarwirtschaftliche Nutzung brauchen, bleiben weltweit noch immer 0,9 Milliarden Hektar, die bepflanzt werden könnten. Dieses Potenzial zu nutzen würde bedeuten, Wälder anzusetzen, die 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern können. Damit könnten wir zwei Drittel des menschlich erzeugten Kohlenstoffs – seit der industriellen Revolution – wieder verschwinden lassen.
Was passiert, wenn wir nichts tun?
Bis 2050 schrumpfen unsere Wälder um ungefähr 223 Millionen Hektar und die Erderwärmung nimmt unaufhaltsam zu. Die größten Waldflächen-Verluste entstehen in den Tropen Afrikas, Lateinamerikas, sowie Süd- und Südostasiens. Wir müssen schnell handeln, denn Bäume benötigen Zeit um zu wachsen und es dauert Jahrzehnte, bis sie ihr volles Potenzial als natürliche CO2-Speicher entfalten.
Aber wo pflanzt man am besten Bäume?
Bäume sollten dort gepflanzt werden, wo die Wiederaufforstung dem regionalen Klima am wenigsten ausmacht und zerstörte Ökosysteme wieder aktiviert werden können. Das Setzen neuer Wälder hat großen Einfluss auf das Klima vor Ort. Neu gepflanzte Wälder im Süden sorgen durch Verdunstung für regionale Abkühlung. Im Norden würden vor allem in den Wintermonaten höhere Temperaturen entstehen. Denn die weit weniger dichte Schneedecke auf den Bäumen reflektiert die Sonneneinstrahlung schlechter, als die am Boden. Aber wo ist nun eigentlich der beste Ort, um Bäume zu pflanzen? Die Antwort liegt genau dort, wo die Wälder momentan am schnellsten schwinden: In den Tropen.
Warum die Tropen?
Durch Neubepflanzung in den Tropen stoppen wir nicht nur die Erderwärmung, sondern unterstützen vor Ort auch heimische Bauern. Essen und neue Jobs entstehen und die regionale Bevölkerung kann den frisch gepflanzten Wald sogar wirtschaftlich nutzen für z. B. Rattanpalmen, Kaffee- und Kakaopflanzen. Gleichzeitig wird die weitere Rodung aufgehalten. Es ist Zeit endlich Taten sprechen zu lassen!
Quellen:
- Vgl. Bastin et al. (2019): The global tree restoration potential in: Science, Vol. 365, Issue 6448, pp.76–79, https://science.sciencemag.org/content/365/6448/76
- Vgl. Bala et al. (2007): Combined climate and carbon-cycle effects of large-scale deforestation in: PNAS, Vol. 104, Issue 16, pp. 6550-6555, https://doi.org/10.1073/pnas.0608998104
- Vgl. Trees for the Future (Hrsg.), www.trees.org (Stand: 10. Oktober 2019)
- Vgl. Eden Reforestation Projects (Hrsg.), www.EdenProjects.org (Stand: 10. Oktober 2019)